Unterschiede Stufenlos Vario, CVX, AutoPowr, C-Matic

Hallo
Immer wieder kommt es bei mir und meinen Kollegen zu dem Thema, welches stufenlose Getriebe das vermeidlich beste ist und welches wo Vor und Nachteile hat. Ergebnis ist immer das Selbe. Jedes Getriebe ist das Beste und genaue Unterschiede in Wirkungsgrad und Bauweise können nicht genauer erläutert werden.
Daher meine Frage in diese Runde…
Welches Getriebe funktioniert wie und welches hat wo seine Stärken und Schwächen. Gibt es über DAS beste Getriebe?
Hier fahren sehr viele Fendt Vario und MF Dyna-VT und auch ein paar Case CVX/NH TVT herum. Alle laufen ohne große Störungen. Unterschiede zwischen den Getrieben kennt aber kaum jemand.
Vielleicht kann ja hier der Ein oder Andere mal ausführlich sagen, was Sache ist. Aber bitte Markenneutral!

Interessanter Beitrag. Da bin ich auch neugierig auf die Antworten.
Wir werden uns beim nächsten Schlepper in der 240PS Klasse aber für ein LS Getriebe entscheiden. Hab nun ca. 5000 BStd Vario Erfahrung, zu 90% im Feldeinsatz und nur zu 10% beim Transport. Für meinen Zweck eignet sich ein LS Getriebe besser, auch auf Bezug Haltbarkeit. Aber das nur am Rande.

Hallo!

Ich würde sagen in der Stufenlos Technologie hatte Fendt eine Vorreiterrolle!

Jedoch ist die Abteilung für die Getriebeentwicklung vermutlich nach der Vorstellung des ersten Getriebe gekündigt geworden. Anders kann ich mir es nicht vorstellen das dieser Hersteller noch immer Getriebe baut wo man selbst einen Fahrbereich wechseln muss. Auch durch eine realitätsnahe Fehleranalyse von Getriebedefekten und dessen Verbesserung könnte Fendt heute Getriebe bauen die mit Sicherheit weit über der jetzigen Lebensdauer liegen. Aber anscheinend ist das nicht gewünscht.

Ich würde einen Traktorhersteller mit einem ZF Stufenlosgetriebe vorziehen.
ZF war meiner Meinung nach immer bemüht aus einem Defekt an deren Getrieben zu lernen und diese zu verbessern.
Für ZF wäre es nachteilig anders zu arbeiten. ZF ist auf Traktorhersteller angewiesenen welche das Getriebe von ihnen zukaufen. Und kein Traktorhersteller würde auf Dauer ein Getriebe verbauen welches für gewisse Defekte anfällig ist. Das würde den Ruf vom Traktorhersteller schädigen und die Verkaufszahlen in den Keller drücken. So gesehen muss die Entwicklung dahin gehen einen Defekt auszuschließen. Und das funktioniert meiner Meinung nach sehr gut.

Ein gutes Beispiel ist ZF in John Deere Traktoren.

Der Wandel war bei der Serie 6020. Wo es am Anfang noch Probleme mit der Haltbarkeit gewisser Komponenten gab wurde das Getriebe überarbeitet und verbessert. Wenn an einem 6020 ein Getriebe heute einen Fehler hat wird es getauscht und eine aktuelle Version mit den Verbesserungen kommt hinein.
Ich kenne jetzt keinen John Deere der Serien 6030 oder 6R welcher Probleme am Stufenlosgetriebe hatte. (Natürlich wird es aber irgendwo auch einzelne Fälle geben)

Ich bin kein Mitarbeiter von John Deere oder ZF. Nur ein Landwirt mit offenen Augen.

Und wer wechselt beim Valtra N 134 Direkt die Fahrbereiche, der Heilige Geist oder wie!! Ich bin jetzt 500 Std mit einem Valtra 134 gefahren und habe ihn jetzt auf einen Fendt 516 umgetauscht weil das Getriebe auf dem Acker und Wiese einfach nichts ist. Einzig zum Transportieren und Rückewagen fahren passt das Getriebe.

Fendt war hier nur das Beispiel da dieser in der Stufenlos Technologie wirklich die längste Erfahrung hätte und mit all den heutigen Möglichkeiten im Bereich der Elektronik, Mechanik und Hydraulik ein automatischer Gruppenwechsel normalerweise seit mindestens 10 Jahren ein Kinderspiel wäre. Ich kenne nicht jedes Stufenlose Getriebe von jedem Hersteller (wenn Valtra auch einen manuellen Fahrstufenwechsel hat ist das meiner Meinung nach auch nicht zeitgemäß) aber wenn ein Fendt Getriebe kaputt ist wird immer gleich gesagt entweder hat der Fahrer meist den falschen Fahrbereich gehabt oder mit dem Variohebel zu stark gebremst. Beide Fehlerquellen könnte man mit entsprechender elektronischer Steuerung leicht eliminieren sodas defekte durch falsche Bedienung nicht möglich sind. (Ich kenne stufenlose Fendt Traktoren die auch an den 20.000h mit dem ersten Getriebe kratzen, aber die Mehrheit wird meist vor 10.000h oder noch früher fällig) Und solche Sachen sollten bei der Traktorentwicklung, egal bei welchem Hersteller in den Vordergrund geschoben werden und nicht das in jeder Ecke ein selbst konfigurierbarer Touchscreen runterhängt welcher einem die Arbeit „leichter“ machen soll.

Deswegen sind Traktorhersteller welche das Getriebe von einem unabhängigen Lieferanten zukaufen müssen meiner Meinung nach die bessere Wahl da sich der Getriebehersteller weniger Fehler erlauben kann damit er den Kunden nicht verliert. Natürlich ist die Einbindung in die Traktorelektronik Herstellerspezifisch und somit ergeben sich einige Unterschiede (z.b. Stillstandsregelung usw.)

Die im ersten Beitrag angesprochenen Unterschiede der einzelnen stufenlosen Getriebe sind wie schon erwähnt ohnehin gering. Bei einigen wird mit höherem mechanischen Anteil gefahren, bei anderen wieder mehr hydraulisch und dadurch eventuell ein etwas geringer Wirkungsgrad. „Stufenlos“ sind sie bei allen Herstellern auch wenn bei manchen Getrieben noch 4 Lamellenkupplungen von alleine schalten ohne das es der Fahrer merkt und bei anderen eben der Fahrbereich durch den Fahrer gewechselt werden muss um das Getriebe im idealen Bereich Kraftstoff- und Materialschonend zu fahren.

Das ganze ist eine und meine Meinung. Natürlich gibt es bekanntlich zu jeder Marke eine eigene Glaubensgemeinschaft die sich das Hauseigene schön reden. Fendt habe ich in dem Zusammenhang erwähnt da diese die längste Erfahrung im Bereich der stufenlosen Traktoren haben und John Deere einer der Hersteller ist welcher über Jahrzehnte mit einem externen Getriebeproduzenten (gilt für die stufenlosen Traktoren die in Manheim vom Band laufen) zusammenarbeiten. Man könnte für Vergleiche zig andere Hersteller auch anführen die mit ZF zusammenarbeiten oder auch ein eigenes Getriebe haben. (Bei Großtraktoren baut John Deere ja auch ein hauseigenes Getriebe ein)

Schöne Grüße!