Drehrichtung Frontzapfwelle vs. Heckzapfwelle?

Hallo,

ich hab da mal ne Frage zur Drehrichtung Heckzapfwelle vs. Frontzapfwelle. Die Heckzapfwelle wird ja als rechtsdrehend bezeichnet, während die Frontzapfwelle als linksdrehend gilt. Das dürfte aber meiner Meinung nach nur abhängig vom Blickwinkel sein.

Grundsätzlich dreht sich doch sowohl Front- als auch die Heckzapfwelle in Fahrtrichtung gesehen immer nach rechts. Der Hauptunterschied liegt lediglich in der Drehzahl, wobei im Heck auch die 1000er möglich sind. Steh ich hinterm Schlepper, so dreht sich der Zapfwellenstummel im Uhrzeigersinn. Erweitere ich den Blick zur Frontzapfwelle, dreht sich diese auch nach rechts. Steh ich dagegen vor dem Schlepper, so dreht sich die Zapfwelle nach links. Das trifft aber auch bei erweitertem Blick auf die Heckzapfwelle auch zu.

Man muss nur unterscheiden wie die entsprechenden Geräte betrieben werden, also Mähwerk oder Schwader. In der Front wird das Gerät geschoben, dagegen im Heck gezogen.

Wenn ich einen Frontschwader wie einen normalen Heckschwader fahren will, dann muss ich das Fahrwerk drehen, und die Zapfwelle umstecken, d.h. die Zapfwelle geht direkt zu dem Schwadgetriebe. Beim Fronteinsatz ist in den meisten Fällen ein Umkehrgetriebe montiert, und die Zapfwelle wird erst durch das Umkehrgetriebe zum Schwadgetriebe geführt >> Änderung der Drehrichtung und der Geschwindigkeit.
Wenn man aber einen Frontschwader im Heck anbaut, und diesen mit der 1000er Zapfwelle betreibt und rückwärts fährt, dann brauchst man weder die Drehrichtung noch das Fahrwerk ändern, sondern arbeitest genauso wie im Frontanbau. Das gleiche müsste auch fürs Frontmähwerk gelten, dh Anbau im Heck, 1000er Zapfwelle und in Rückwärtsfahrt müsste das funktionieren, ohne ein Umkehrgetriebe.

Entscheidend ist die Fahrtrichtung in die das Gerät betrieben wird und nicht die Drehrichtung der ZW!!!

Ist das soweit korrekt? Falls ja, versteh ich dann nicht, weshalb man zb bei Seilwinden ein spezielles Umkehrgetriebe benötigt, wenn man dieses in der Front anbauen will. Dasselbe bei Hydraulikpumpen (beispielsweise Holzspalter) oder Pumpe einer Feldspritze für den Fronttank. Die Drehrichtung müsste doch passen, da hier Schub oder Zug egal sind.

MfG

Bernhard

Du hast es am Anfang schon richtig beschrieben. Sieht man auf den ZW-Stummel dreht er hinten rechts- und vorne linksrum. Baut man ein Gerät von hinten nach vorne oder umgekehrt muss man entweder ein Wendegetriebe haben oder von der anderen Seite in das Getriebe HINEIN, z. B. Front/Heckmulcher mit 2 Stummeln vorne und hinten. Ansonsten dreht die Maschine falsch herum.

Es dürfte auch keine Gelenkwelle mit Freilauf von Heckgeräten mit Frontgeräten funktionieren. Deshalb glaube ich nicht, das es mit dem Frontmähwerk hinten dran klappt, weil es dann im Freilauf ist.

Wenn man ein Heckgerät einfach in Front anbaut, dann dreht sie falsch, weil ja sie plötzlich geschoben und nicht mehr gezogen wird. So wie wenn man mit Kreiselegge rückwärts arbeitet.

Prinzipbedingt dreht sich die Welle immer nach rechts, egal ob Front oder Heck. Ist ja schließlich von der Kurbelwelle abhängig. Das mit dem Frontmähwerk in heck und dann Rückwärtsfahren war nur ein Beispiel.

Steht man hinter den Schlepper und schaut auf beide ZW Stummel, so drehen sich diese in Fahrtrichtung nach rechts, steh ich aber vor dem Schlepper und schau auf beide Stummel, so drehn sich diese links. Oder anders betrachtet, die Frontzapfwelle ist linksdrehend wenn man vor dem Schlepper steht, beim Blick aus der Kabine ist sie aber rechtsdrehend. Oder hab ich jetzt einen Denkfehler?

Du sagst es ja selbst, ein Front/Heck Mulcher hat zwei ZW Stummel. Für den Frontanbau wird das Gerät geschoben. Letztendlich ist die Fahrtrichtung aber exakt die selbe, wie wenn man das Gerät hinten anbaut. Dh vorne ist der Dreipunktbock für Heckanbau, dann folgt das Bearbeitungsgerät. Im Heck ist das die selbe Folge.

Mir geht’s jetzt um Wasserpumpe, Hydraulikpumpe, Seilwinde im Frontanbau. Brauch ich hier wirklich eine Änderung der Drehrichtung oder nur ein Getriebe um mit der 1000er Zapfwelle ein 540er Gerät anzutreiben?

Die Pumpe bzw. Seilwinde wird sich falsch rum drehen, es sei denn es sind 2 ZW-Stummel vorhanden, auf Vorder und Rückseite. Du drehst die Pumpe ja um wenn sie von vorne nach hinten umgebaut wird. Aus Sicht der Pumpe dreht sichs hinten rechtsrum und vorne linksrum.

bei den üblichen Spritzen-Kolbranpumpen ist die Drehrichtung egal, bei Zentrifugalpumpen oder den üblichen Hydraulik-Zahnradpumpen dagegen nicht. Bei der Seilwinde auch nicht.
Die Antwort ist also ein klares „kommt drauf an!“ :smiley:

Die Norm besagt das die Drehrichtung immer mit Blick auf die ZW bestimmt ist.

Daraus ergibt sich das durchgehends Wellen in Fahrtrichtung gesehen sowohl vorne als auch hinten in die gleiche Richtung drehen.

Die benötigte Drehrichtung hängt vom Anbaugerät ab, tw lassen sich Frontgeräte im Heck fahren
Die Freiläufe müssen natürlich der Drehrichtung entsprechen