Wiegedreieck für Drillmaschine?

Von diversen Herstellern gibt es sog. Wiegedreiecke, welche vorrangig an Mineraldüngestreuern montiert werden. Das Display zeigt dann das Gesamtgewicht und Ausbringmenge in kg / ha an.

Solche Systeme werden auch als Frontladerwaage eingesetzt.

Würde sich dieses System auch für Drillmaschinen eignen? Konkret Anbaudrille hinter einer Kreiselegge mit Huckepackvorrichtung oder starren Anbaugestänge. Wiegedreieck würde dazwischen gekoppelt.

Die Gewichtserfassung könnte höchstwahrscheinlich nur am Vorgewende im ausgehobenen Zustand erfolgen.

Meine Bedenken sind eher, funktioniert das?

Ist so ein Wiegedreieck für Zugkräfte ausgelegt (normal trägt das ja nur das Gewicht)?

Hat das schon mal jemand probiert?

Hallo Bodenschatz,

das funktioniert grundsätzlich mit einem Wiegedreieck, worin ich das Problem sehe sind verscheidene Fehlerfaktoren:

  • Schmutzablagerungen auf der Maschine - bei Feinsämereien ehr nicht praktikabel

  • hängt nur die Drille dran, dann würde das schon funktionieren und dem Weigedreieck auch nicht schaden

Dass es mit dem Hipper Wiegedreieck funktioniert sieht man im folgenden Film.

Système de pesée 3 points AGROTRONIX - YouTube

Ich würde es aber trotzdem keinem empfehlen.

Gruß

Dietmar Hipper

Hallo Herr Hipper,

danke für die Rückmeldung und die Videolink. Bei mir würde das Wiegedreieck zwischen Kurzkombination und Drillmaschine montiert werden, dh direkt an das Hitch.

Das Wiegen dürfte aber dann nur am Vorgewende funktionieren, wenn die Drille ausgehoben wird?

Der Faktor mit der anhaftenden Erde müsste sich doch irgendwann selbst korrigieren. Sicherlich das Ganze ist abhängig von der Flächenmessung.

Bsp. Ich beginne die erste Bahn. Am Feldende nach dem ausheben der Sämaschine wurden laut Hektarzähler oder GPS 1000 qm gesät. Gewichtsverlust zwischen Beginn und Ende sollten 18 kg sein. Durch anhaftende Erde ist aber das Endgewicht höher als das Startgewicht. Bei der nächsten Säbahn relativiert sich das Ganze aber. Startgewicht minus Endgewicht in Relation zur Fläche des bearbeiteten Streifen ergibt dann eine Saatmenge in kg / ha
Man kann eigentlich immer nur zwischen Start und Ende wiegen, jedesmal wenn die Drillmaschine am Vorgewende ausgehoben wird. Das Endgewicht ist auch immer gleich das Startgewicht für die nächste Bahn. Und die Flächenmessung bezieht sich immer nur auf eine Säbahn. Somit würde sich die Fehlerquote durch anhaftende Erde automatisch korrigieren.
Wenn man den Wiegecomputer die Programmierung erweitert, dass zusätzlich zur Säbahnwiegung auch noch eine „bereits gesäte Wiegung“ stattfindet, sprich jede einzelne Wiegung und Fläche wird aufsummiert und in Relation gesetzt, so hätte man zb zwei Werte:

  1. 18 kg je 1000 qm >> Säbahnwiegung
  2. 60 kg bei 0,33 ha >> bereits gesamt

Die erste Fehlwiegung hat man ja nur, wenn die Drillkombi komplett sauber ist. Klar eine 100% Genauigkeit wird man nicht erreichen, aber zumindest eine Annäherung.

Die Frage ist nur, lässt sich das programmiertechnisch umsetzen?

Hallo Herr Bodenschatz,

ja, eine korrekte Wiegung ist nur im ausgehobenen Zustand möglich, vermutlich wird es sich mit der anhaftenden Erde wie von Ihnen beschrieben verhalten, bringt der User aber dieses Grundverständnis nicht mit, dann werden es ewige Diskussionen sein was die Genauigkeit der Waage betrifft.

Ein Wiegecomputer mit dieser Funktionalität ist mir nicht bekannt und man bräuchte auch die Verknüpfung der Daten. Eine reine Summierwaage wäre sicherlich eine Option, wobei meiner Meinung nach die Funktionalität der Standardanzeige völlig ausreichend ist.

Warum nicht den Behälter auf Wiegezellen montieren und ein Display dazu? So ein Dreieck kostet auch sein Geld und hat einen Rahmen den du nicht brauchst…

Wäre sicherlich eine Idee, wenn es technisch machbar ist. Bei einer Aufbaudrille dürfte es einfacher sein, als bei einer mit Solofahrwerk

Hallo,

ja, so sehe ich das auch und am Ende ist es eine Frage der Kosten bei einem aufwändigem Umbau.