Mit Drehzahlüberwachung die theoretische Saatstärke berechnen?

Mir kam da so ne Idee, komme da aber nicht ganz weiter. Meine Sämaschine hat keinen Säcomputer o.ä., sondern nur eine elektronische Fahrgassenschaltung. Ganz Oldschool.

Vor paar Jahren hab ich von einem Praktiker gelesen, welcher einen Fahrradtacho als „Saatstärkenanzeige“ nutzt. Dazu misst er die Drehzahl an der Säwelle. Am Tacho selbst wurde ein berechneter Impulswert eingegeben. Die Anzeige „km/h“ entspricht dann kg/ha.

Ich bin am überlegen ob das funktionieren kann. Komm aber auf keinen grünen Zweig. Geplant wäre so eine Anzeige sowohl für meine Drillmaschine als auch im Maissägerät für die Unterfußdüngung.

Die Drillmaschine hat ein stufenloses Ölbadgetriebe und der Düngerantrieb erfolgt über eine Variatorscheibe stufenlos mit Keilriemen.

Bekannt sind folgende Werte:

  • Fahrgeschwindigkeit in km/h
  • Anzahl der Umdrehungen des Antriebsrad für 1/10 ha und somit auch für 1 ha

Die Drehzahl der Dosierwelle ändert sich je nach Getriebeeinstellung. Bedeutet in dieser Berechnung sind eine Konstante und zwei Variablen vorhanden.

Kann man anhand dieser Werte eine theoretische Saatstärke berechnen? Solange man mit einer konstanten Geschwindigkeit, zb 8km/h fährt, dürfte dies möglich sein, aber ich möchte eine Anzeige, die einen rechnerischen Wert liefert, der sich aber sowohl an der Fahrgeschwindkeit als auch an der Säwellendrehzahl orientiert.
Mit steigender Fahrgeschwindigkeit erhöht sich auch die Drehzahl der Säwelle. Die Anzahl der Umdrehungen des Antriebsrad bleiben aber für 1/10 bzw. 1 ha unverändert.

Mir ist klar dass Faktoren wie Fliessverhalten, Korngröße, Stellung Bodenklappe, Feinsaat, etc nicht berücksichtigt werden. Und es ersetzt kein Abdrehen.

Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?

Hallo,
Die Sähwellendrehzahl hängt bei unveränderter Getriebeeinstellung proportional an der Fahrgeschwindigkeit.
Das Grundsätzliche Problem stellt aber die nicht fest zusammengehörigen Werte von Saatmenge/ha und Umdrehungen Sähwelle/ha dar.
Du kannst am Fahrradtacho ablesen ob Du mit einer anderen Getriebeeinstellung 110% oder 90% der Abgedrehten Menge ausbringst. Und auch hier nur wenn nach dem Erstmaligen Abdrehen der Wert im Tacho angeglichen (oder die Tachoanzeige mit einer Tabelle) abgeglichen wird. Die Fahrgeschwindigkeit ist kein Faktor der für die Berechnung notwendig ist.
Also wenn die Skala der Getriebeeinstellung nicht linear verläuft kannst Du schneller ablesen ob der neue Abdrehwert näher beim Soll liegt. Solange die Skala des Getriebes annähernd linear zum Übersetzungsverhältnis verläuft tut es der klassische Dreisatz.
Und auch nur theoretisch anhand der Wellendrehzahl. Ob tatsächlich mehr oder weniger (bzw wieviel genau) durchläuft ist ohne zusätzliche Sensoren nicht feststellbar.

Mit einem Tacho wird es schwierig. Dieser misst prinzipbedigt Impulse pro Zeiteinheit. Die angezeigte Saatmenge würde nur dann stimmen wenn bei konstanter Geschwindigkeit gesät wird und davor auch mit dieser Geschwindigkeit abgedreht worden wäre (was ich mir schwierig vorstelle). Die Säwelle dreht sich bei langsamer Fahrt langsamer und bei schneller Fahrt schneller. Somit würde der Tacho je nach Geschwindigkeit eine andere Aussaatmenge anzeigen. Eine Überwachung ob sich die Säwelle überhaupt dreht wäre aber mit dem Tacho möglich.

Genau diesen Gedanken hatte ich auch. Die Wellendrehzahl ändert sich mit der Fahrgeschwindigkeit. Bei exakter gleicher Fahrgeschwindigkeit und vorheriges justieren wäre der Anzeigewert ok.

Die Drehzahl der Säwelle würde ich nicht mit einen Fahrradtacho messen, sondern mit nen Drehzahlsensor welcher an meinem Unimat Bordrechner angeschlossen wäre …